Instrumente

Die Tuba

Die Tuba ist der grösste Vertreter  der Blechblasinstrumente und wird in verschiedenen Stimmungen (B, C, Es und F) und Ventilvarianten gebaut. Im Bild unten rechts ist eine Es-Tuba mit Pumpventilen und eine C-Tuba mit Drehventilen abgebildet. 

Da sie die Funktion des Basses übernimmt, nennt man sie auch Basstuba oder Kontrabasstuba (B-Tuba). Das Sousaphon ist eine weitere gebräuchliche Bauart und ist mit der Tuba verwandt.

Die Klangerzeugung erfolgt wie bei allen Blechblasinstrumenten durch die mittels Luft in Schwingung versetzten Lippen (Lippensummen oder Buzzing genannt). Durch die Obertonreihe und deren Veränderung mit den Ventilen entsteht eine chromatische Tonleiter.

Je grösser eine Tuba ist, desto schwerer ist sie (ca. 7-12 kg) und umso mehr Luft benötigt sie um gut zu klingen. Kraft benötigt man also nur, um das Instrument zu tragen, nicht aber zum Spielen. Aus diesen Gründen empfiehlt sich der Einstieg über ein Es-Althorn, Bariton oder Euphonium, welche wesentlich leichter und handlicher sind, und dem Lungenvolumen eines Kindes besser entsprechen. Mit dem Wachstum des Kindes kann das Instrument ‚mitwachsen‘ resp. ohne grosse Umstellung vom kleineren zum grösseren gewechselt werden. Das Einstiegsalter ist ab ca. 8 Jahren ideal. Bei jungen Anfängern ist die aktive Unterstützung der Eltern unerlässlich. Ist die Körpergrösse sowie das Lungenvolumen gross genug, kann auch direkt mit der Tuba begonnen werden.

Die Tuba ist wie alle Blasinstrumente ein Ensemble-Instrument, und macht in der Gruppe gespielt auch viel mehr Spass (der Unterricht erfolgt jedoch einzeln). Die Tuba wird u. a. in folgenden Besetzungen verwendet: Sinfonieorchester, Blasorchester, Brass Band, Brass Quintett, Tuba Quartett. Man trifft sie solistisch sowohl in klassischer Musik als auch im Jazz an.


Das Euphonium

Das Euphonium wird wegen seiner im Tenorbereich liegenden Stimmlage auch Tenortuba genannt. Das in B gestimmte Instrument ist mit 4.5 kg Gewicht wesentlich leichter als sein grosser Bruder. Da auch die Rohrlänge kürzer ist, wird es um einiges kleiner und handlicher. Seine Flexibilität, sowie sein runder und weicher Klang machen es zu einem vielseitigen Solo- und Ensembleinstrument. 

In folgenden Besetzungstypen wird das Euphonium verwendet: Sinfonieorchester, Blasorchester, Brass Band, Brass Quartett. 


Der Bariton

Das Instrument ist gleich gestimmt wie das Euphonium. Trotz der gleichen Rohrlänge sieht es wesentlich schlanker aus, und ist mit seinen 2.5 kg Gewicht bedeutend leichter. Man vergleiche die drei Instrumente auf dem Bild unten links: Links das Euphonium, in der Mitte der Bariton und rechts das Es-Althorn. Der Rohrverlauf, welcher über weite Strecken zylindrisch verläuft (im Gegensatz zum konischen Verlauf beim Euphonium) machen den Bariton klanglich, wie grössenmässig etwas schlanker bzw. kleiner. Er wird in diversen Blasmusikformationen, v.a. in Brass Bands verwendet. 


Das Es-Althorn 

Der kleinste Vertreter der Tubafamilie ist das Althorn, welches in Es gestimmt ist. Wie man von Bass- und Tenortuba spricht, könnte man sich hier eine Bezeichnung ‚Alttuba‘ erlauben.

Das Es-Althorn ist ein ideales Einstiegsinstrument für das tiefe Register, ohne die Eigenständigkeit des Instrumentes in Frage zu stellen. Denn auch als virtuos eingesetztes Solo- und Ensembleinstrument in Brass Band und Brass Quartett macht es von sich hören.


Spezialisten unserer Instrumentenfamilie

Mellophon/Mellophonium

Das Mellophon oder Melophon, auch Mellophonium genannt, ist ein Blechblasinstrument und gehört zu den Hörnern.

Es wird vor allem in Militärorchestern, Marching Bands und dergleichen gespielt, die in den USA eine große Tradition haben. Dort ersetzt es in Marschformationen das Waldhorn, da es beim Gehen einfacher zu handhaben ist und das Schallstück nach vorne zeigt. Das ist aus klanglichen aber auch choreographischen Gründen bedeutsam. Es verhält sich also ähnlich wie das Sousaphon im Vergleich zur Tuba.

Sein Tonumfang reicht vom fis bis zum c². Gewöhnlich sind Mellophone in ihrer Grundstimmung in F oder Es gestimmt. Die Obertonreihe liegt eine Oktave über dem F-Waldhorn. Das Mellophon hat drei Ventile, wie auch die Trompete. Für das Mellophon wird meistens ein Kesselmundstück – baugleich mit dem der Trompete – benutzt, da es als Althorn verwendet wird. Alternativ bietet sich auch ein Waldhornmundstück an. Hierfür benötigt man allerdings einen passenden Adapter.

Basstrompete

Die Basstrompete (oder auch Tiefton-Trompete, Bassflügelhorn, Tenortrompete) tauchte erstmals im Jahr 1828 auf. Der Instrumentenbauer Heinrich Stölzel entwickelte über Umwege dieses seltene Instrument. Die ersten Instrumente waren in Bb gestimmt. Später kamen noch Stimmungen im Bereich C, D und Es dazu.

Mit fast 60 cm Länge und einer Rohr-Gesamtlänge von ca. 2,6 m klingt der Sound etwas höher wie die Posaune und klingt spitziger als ein Tenorhorn. Der Tonumfang reicht je nach Stimmung vom Es bis g2 oder beim C-Instrument von c bis e2.

Es gibt sie mit drei- oder vier Ventilen. Das kommt daher, dass in den tiefen Lagen oft Intonationsprobleme mitspielen. Ein viertes Ventil kann hier etwas Abhilfe schaffen. Die Bohrung ist natürlich auch etwas größer und reicht von 11,4 bis 14 mm.

Einer der ersten Komponisten, der sie einsetzte war Richard Wager im Ring der Nibelungen. Später fand Richard Strauss ebenfalls Gefallen daran.

Helikon

Das Helikon, auch die Helikontuba, ist ein mitteleuropäisches Blechblasinstrument, das in den Tonhöhen der Tuba hergestellt wird. Das in den 1840er Jahren eingeführte Helikon ist ein Sondermodell der Tuba in annähernd kreisförmiger Bauweise, damit es vom stehenden Musiker um die Schulter gelegt werden kann.

Sousaphon

Das Sousaphon oder Sousafon [ˌzuːzaˈfoːn] ist eine Form der Tuba, die in den 1890er Jahren auf Initiative des amerikanischen Komponisten John Philip Sousa und in Zusammenarbeit mit dem Instrumentenbauer J. W. Pepper aus Philadelphia entwickelt und zum Dank nach Sousa benannt wurde. Das älteste bekannte Sousaphon stammt von 1893. Pepper baute ein Instrument, dessen Trichter man für ein Konzert nach oben ausrichten konnte und zum Marschieren nach vorne. Andere Firmen bauten schnell ihre eigenen Versionen und der Instrumentenbauer C. G. Conn stellte ein Sousaphon her, das von Sousa und seiner Kapelle bevorzugt wurde.[1]

Das Instrument ist von der Funktion und der Mensur her eine Bass- oder Kontrabasstuba in F, Es oder C und B mit drei oder vier, selten auch fünf Ventilen.

Die Bauform des Sousaphons entstammt dem Helikon, dessen kleineres Schallstück allerdings nicht wie beim Sousaphon nach vorn, sondern seitlich ausgerichtet ist. Es wird im Gegensatz zur Tuba nicht vor, sondern um den Körper getragen. Das hochaufragende Schallstück des Sousaphons mit einem kurzen, aber weit ausladenden, um etwa 90° nach vorne gerichteten Trichter von etwa 65 cm Durchmesser ist abnehmbar. Beim ursprünglichen Sousaphon zeigte der Trichter nach oben, weswegen es auch „Raincatcher“ („Regenfänger“) genannt wurde. Sousa wollte einen direkt ins Publikum zielenden Bass vermeiden, daher kam das heute gebräuchliche Modell mit dem nach vorne gerichteten Trichter unter seiner persönlichen Leitung überhaupt nicht zur Anwendung.[2] Seit den 1960er Jahren sind auch Sousaphone aus Kunststoff üblich, deren Schalltrichter und letzte Rohrwindung aus Gründen der Gewichtsersparnis aus weiß eingefärbtem Faserverbundwerkstoff (glasfaserverstärktes Epoxidharz) besteht.

Moderne Spieler, wie zunächst Kirk Joseph, haben auf dem Instrument eine Beweglichkeit erlangt, die beinahe der eines Saiteninstruments entspricht.